Torcida Split - die älteste europäische Fanorganisation Europas

1950 - 1970

Nach dem 2. Weltkrieg spielte der Sport im ehemaligen Jugoslawien eine besondere Rolle - vor allem der Fussball. Neben den bekannten Vereinen wie Hajduk Split und Sarajevo, die ihren Vereinsnamen auch nach dem Krieg nicht geändert hatten, wurden viele neue Vereine gegründet oder aufgrund der neuen politischen Situation im Land haben einige Vereine Ihre Namen einfach geändert - darunter Dinamo Zagreb, Roter Stern Belgrad und Partizan Belgrad.

Mitte des letzten Jahrhunderts waren die Meisterschaften stets ausgeglichen und spannend, so dass der Landesmeister erst am letzten Spieltag ermittelt wurde. Dieser Fall trat auch am 29.10.1950 ein, als in Split das Rückspiel zwischen Hajduk Split und Roter Stern Belgrad stattfand. Beide Mannschaften waren zu diesem Zeitpunkt punktgleich. Allerdings sprach die Tordifferenz für die Serben. Bei der Weltmeisterschaft 1950 in Brasilien dominierten die Gastgeber, die bis in das Finale vordringen konnten und das Turnier am Ende auch verdient gewannen. Die brasilianischen Fans formierten sich damals unter dem Namen Torcida (dt. Rummel/Auflauf) und unterstützen frenetisch ihre Mannschaft in einer vorher nie dagewesenen Art und Weise. Von dieser südamerikanischen Stimmung waren besonders die Anhänger des kroatischen Traditionsvereins Hajduk Split beeindruckt, die damals in Zagreb studierten. Das entscheidende Meisterschaftsspiel gegen den großen Rivalen Roter Stern Belgrad näherte sich und die Studenten entschieden sich dazu eine Fanorganisation nach ihrem brasilianischen Vorbild ins Leben zu rufen.

Hajduk Split war in der laufenden Saison noch ohne Niederlage und der Gewinn der Meisterschaft würde damit in die Fussball- und Vereinsgeschichte eingehen. Die Initiative ergriffen 113 Studenten aus Zagreb und viele andere zumeist sehr junge Vereinsanhänger. Die Meisten von Ihnen stammen aus der Region Dalmatien. So setzte sich eine mehrere tausend Menschen fassende Karawane von Fans aus Zagreb in Bewegung. Am frühen Morgen des 29. Oktobers 1950 erreichten die letzten Fans mit dem Zug die Stadt. Ganz Split war an diesem Tag auf den Beinen und erwartete mit Spannung das letzte Saisonspiel. Die Torcida machte sich noch vor Sonnenaufgang auf dem Weg zum Hotel, in dem die Spieler aus Belgrad übernachtet hatten. Sie provozierten die Hotelgäste mit Hupen, Sirenen und anderen Hilfsmitteln. Allerdings sollten diese Ereignisse später auch ihre Konsequenzen haben. Der damals mächtige serbische Ideologe Milovan Dilas berief kurzfristig den Zentralrat der Kommunistischen Partei Jugoslawiens ein, damit sich dieser mit dem Fall auseinandersetzen konnte. Es wurde sogar extra ein Partei-Ausschuss gebildet, um der Öffentlichkeit den Ernst der Lage darzustellen. In der Belgrader Presse "Borba" (dt. Kampf) verurteilte der Ausschuss in der Ausgabe vom 01.11.1950 das Verhalten der Torcida. Das damalige Präsidium von Hajduk Split, Ante Jurjevic Baja und Jure Bilic, erhielt von der Partei eine schriftliche Abmahnung. Der Höhepunkt dieser Intrige allerdings war der Parteiausschluss von Mannschaftskapitän Frane Matosic, der den Belgrader Torhüter Stankovic während des Spiels zu Boden geschickt hatte nachdem dieser ihn auf das Übelste beschimpft hatte. Einige Gründungsmitglieder der Torcida wurden politisch verfolgt und inhaftiert. Vjenceslav Zuvela, einer der vielen Gründungsmitglieder, ist damals zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Jedoch hatte der oberste Gerichtshof anschließend dieses "Urteil" auf drei Monate revidiert. Ihm wurde, wie auch anderen Hajduk-Fans, vorgeworfen, daß er während des Spiels am Kragen eine Anstecknadel der "Torcida Split" trug. Darauf war das Symbol der Fanorganisation abgebildet, daß sich aus dem Buchstaben "T" für Torcida und "H" für Hajduk zusammensetzte. Die "serbischen Brüder" meinten jedoch, daß das "H" für "Hrvatska Torcida" (kroatische Torcida) stehen würde und nicht für den geliebten Klub. (Anmerkung: die Kroaten hatten im 2. Weltkrieg die Deutschen und Österreicher unterstützt!) Weitere Aktivitäten seitens der Torcida waren aufgrund des politischen Einflusses in den Fussballsport so gut wie unmöglich. Das Interesse am Fussball ließ in dieser Stadt allerdings nicht nach. Im Gegenteil - über den Sport spürten und beeinflußten gerade die Einwohner der Stadt der Split sehr oft und sehr früh politische Veränderungen im Lande.

Mitte der 60er Jahre entwickelte die Torcida auf europäischer Ebene eine neue Art und Weise der Stadionatmosphäre und flegte den Einsatz von Pyrotechnik in Form von Raketen, bengalischen Feuer und anderen pyrotechnischen Hilfsmitteln. All diese Utensilien finden sich heutzutage in den Stadien Europas wieder, werden allerdings zu unrecht dem Einfallsreichtum italienischer Fans zugesprochen. Die zum großen Teil spontanen Reaktionen der Torcida beeinflußten nicht gerade selten auch das Geschehen auf dem Rasen. So wurden nicht nur Siege sondern auch Niederlagen zum Anlass genommen, die eigene Mannschaft zu feiern.


Zu dieser Zeit kam es auch zu den ersten Ausschreitungen. Da sind besonders zwei Begegnungen zwischen Hajduk Split und Sarajevo zu erwähnen. Beide Partien konnte Sarajevo jeweils mit 1:0 für sich entscheiden. Der erste Vorfall ereignete sich am 01.09.1961. Nach dem Spiel wurde der Schiedsrichter Aleksandar Skoric von den Hajduk-Fans vermöbelt, da dieser ein reguläres Tor der Kroaten nicht anerkannt hatte. Während des Spiels war es auf den Rängen schon zu Ausschreitungen gekommen (Hajduk war gezwungen die nächsten 3 Spiele in Sibenik zu abslovieren!). Der zweite Vorfall ereignete sich am 11.09.1966, als die Hajduk-Fans eine Massenschlägerei verursachten. Enttäuscht von der Niederlage Ihrer Mannschaft verwüsteten sie das Stadion und demolierten die Tore (Der Verein musste zur Strafe ein Spiel in Rijeka austragen!). Verbale Drohungen und Beschimpfungen gehörten ebenfalls zum Repertoir. Nicht gerade selten wurde der Schiedsrichter, der Gegner bzw. einzelne Spieler so stark eingeschüchtert, dass der Wille zum Sieg dadurch gebrochen wurde. Das alte Hajduk-Stadion "stari plac" entpuppte sich als wahrer Hexenkessel, das für jede gegnerische Mannschaft zum Alptraum wurde.

1970 - 1980

Anfang der 70er Jahre traf sich eine kleine Gruppe der Torcida stets im Ost-Teil des alten Stadions, um von dort aus die Stimmung auf den Rängen zu organisieren. Sie erinnerte sich an ihr brasilianisches Vorbild. Von nun an prägten riesige Fahnen, Transparente und Trommeln das Stadionbild in Split. Vor dem Spiel traf man sich bereits in der Stadt um sich einzustimmen und gemeinsam den Weg ins Stadion anzutreten. Vor allem die jüngere Generation folgte der englischen Fankultur und trug zum Fussball einen Vereinsschal, man sammelte sich in kleineren Gruppen, forcierte Schlägereien und ähnliche Ausschreitungen. Zu den bisherigen Schlachtrufen gesellten sich Vereinslieder, Texte die man selbst erfunden hatte. Der harte Kern der Torcida entschloß sich den Verein auch auswärts zu begleiten. Anfang der 70er (1971) ging Kroatien politisch schweren Zeiten entgegen - Inhaftierungen, Verfolgungen und Malträtierungen waren an der Tagesordnung.


Diese politischen Veränderungen gingen sowohl an der Torcida als auch am Verein Hajduk Split nicht spurlos vorbei. So wurde von der Belgrader Zentralregierung darüber verfügt, dass das traditionelle Vereinswappen Hajduks, dem rot-weißen Karomuster Kroatiens, dem roten kommunistischen Stern Platz machen mußte. Der harte Kern der Torcida organisierte sich damals neu unter dem Pseudonym "die Unbeugsamen" und wollte sich der Regierung nicht so einfach fügen. Durch diese politischen Einflüsse entwickelte sich in der Stadt Split und in der Region Dalmatien eine ganz neue Fankultur, die sich von allen anderen bis dahin bekannten Fangruppen Europas deutlich unterschied. Die stimmgewaltigen Hajduk-Fans trafen sich nicht nur in den Fussballstadien, sondern auch auf Konzerten und in Sporthallen anderer Vereine aus Split. Sie unterstützten z. B. die anderen international erfolgreichen Vereine, wie Jugoplastika und Dalvin im Basketball oder Jadran im Wasserball. So schuf die Torcida eine enge Beziehung zwischen Sport und Kultur in der Region Dalmatien. Diese Art von Lebensstil bzw. Fankultur war zu dieser Zeit einzigartig in Europa. So traf sich die Torcida immer öfter auch außerhalb des Fussballs. Die Jugendlichen sammelten sich damals im Cafe "Dubrovnik" an der Promenade Splits. Hier wurden Auswärtsfahrten im großen Stil organisiert, Fan-Utensilien ins Leben gerufen, neue Lieder erfunden und Ausschreitungen koordiniert. In dieser Zeit beginnt erst die Rivalität zwischen den Städten bzw. Fan-Gruppen. Nicht gerade selten wurde das Schicksal eines Einzelnen als Argument für Racheakte genutzt, um alte "Rechnungen" zu begleichen. Besonders die Niederlage der eigenen Mannschaft war oft Grund genug für Auseinandersetzungen mit dem anderen Fanlager. Diese Gewalt diente allerdings nicht der Vernichtung des "Feindes". Das Ziel war den Gegner zu erniedrigen, ihm eine Niederlage zuzufügen. Dies war oft nach den Spielen der Fall. Die meisten Vorfälle ereigneten sich direkt hinter dem Stadion bzw. am Bahnhof.

Die erste Massenschlägerei im Stadion sollte dann in Split 1974 beim Spiel Hajduk Split - Roter Stern Belgrad folgen. Mehrere hundert in der Region stationierte Soldaten, die Anhänger von Roter Stern waren, waren in dieser Schlägerei verwickelt. Eine große Anzahl von verletzten Zuschauern war die Folge. Schlimmeres wurde durch einen Major der Armee verhindert, als dieser die rivalisierenden Fans mit einer Pistole bedrohte und auseinandergehalten hatte und somit die Situation beruhigen konnte. Split galt schon immer als heisses Pflaster, so dass bis Ende der 70er Jahre (die Ausnahme waren Dinamo Zagreb und Velez Mostar) keine Fangruppe den Versuch unternommen hatte, ein Spiel ihrer Mannschaft in Split zu verfolgen. Auf der anderen Seite reiste die Torcida stets als Kollektiv in alle Regionen des ehemaligen Jugoslawiens. Erst in der Saison 1978 trauten sich zum ersten Mal Fans aus Belgrad nach Split. Die ca. 1.000 Anhänger von Partizan Belgrad wurden von der Torcida brutal zusammengeschlagen. Dies hatte zur Folge, dass sich in den nächsten Jahren kaum Fans aus Belgrad mehr in Split haben sehen lassen.

Die Schlachtgesänge und Parolen von den Rängen waren aufgrund der Stimmung Anfang der 70er auch politischer Natur. Die Kroaten strebten damals bereits die Unabhängigkeit ihrer Republik und die Trennung aus dem Staatenbund Jugoslawien an. Am 23.09.1970 wurde das Spiel zwischen Hajduk Split und Partizan Belgrad beim Stande von 2:2 abgebrochen, weil Anhänger der Torcida den Schiedsrichter Pavle Ristic aus Belgrad mit einem Gegenstand am Kopf verletzt hatten. Das Spiel wurde anschließend mit 3:0 für die Manschaft aus Belgrad gewertet. Eine gewaltige Demonstration in den Straßen Splits war die Folge. Auf den Transparenten waren Drohungen "Wir treten aus der Liga aus" , "Unsere Nationalspieler boykottieren die Nationalmannschaft" und "Hajduk - Dinamo" zu lesen. Im Laufe der Demonstrationen wurden dann sämtliche Autos mit Belgrader oder östlich abstammender Kennzeichen in die Adria geworfen. Der oben bereits erwähnte harte Kern der Torcida "Nesvrstane" (dt. die Unbeugsamen) insistierte auf eine neue Identität und setzte sich vom Rest ab, indem sie auf dem Ärmel Ihrer Jeans-Jacke den Buchstaben "N" trugen. Auf einer kleinen kroatischen Fahne (rot-weiß-blau) standen die Worte "patria nostra" (dt. unsere Heimat). Diese Jungs organisierten sich besonders gut in den Jahren 1978 und 1979 und trafen sich im eigenen Klubraum im Stadtzentrum. An der Wand hing eine alte kroatische Fahne. Von hier aus wurden alle Fäden gezogen, Auswärtsspiele sowie die dazugehörigen Ausschreitungen Ende der 70er koordiniert. Eine dieser Ausschreitungen fand am 19.06.1979 dieses Mal in Sarajevo statt und hatte mehrere Verletzte zur Folge.

1980 - 1990

Das Verhalten der Fussballfans in Split und ganz Jugoslawien hat einen großen Einfluß auf die gesamte Fanszene des Landes. Die Unterschiede der einzelnen Fangruppen und die Rivalitäten kommen nun besonders zum Vorschein. Der harte Kern der "Unbeugsamen" nimmt offiziell den alten und neuen Namen "Torcida" an und will damit die Gründer von 1950 ehren. Die Tradition der Torcida soll fortgesetzt werden. Außerdem wollte man als kollektiv auch weiterhin über die sozialen Probleme im Land aufmerksam machen und den eigenen Unmut und Unzufriedenheit demonstrieren. Die Unterdrückung der Kroaten im ehemaligen Jugoslawien war ebenfalls ein Grund dafür, dass der alte Name Torcida aus dem Jahr 1950 offiziell zum Vorschein kam. Besonders Anfang der 80er machte die Torcida Ihren Unmut auf verbale Art und Weise laut. Die Stadt wurde mit Parolen "allen Kroaten ein frohes Weihnachtsfest" und "Tod dem Kommunismus" übersät. Die damalige Regierung bezeichnete diese Sprüche als chauvinistische, klerikale und staatsfeindliche Parolen.

Besonders zur Weihnachtszeit kam es regelmäßig zur Interventionen seitens der Polizei. In den 80er Jahren standen die fanatischen Hajduk-Fans in der Nordkurve des neuen Poljud-Stadions. Bei jedem Spiel war ein großes "Torcida"-Transparent zu sehen. In der Stadt war der Name der Fanorganisation in fast jeder Straße in Form von Graffiti zu sehen. Mit der Zeit kamen Fahnen aus anderen Orten dazu, die in der Nähe der Stadt Split liegen, wie z. B. "Torcida Vranjic" und "Torcida Seget". Dies war ein klares Indiz dafür, dass die Popularität der Torcida immer größer wurde und sich über die Grenzen der Stadt Split übertrug. Die Ausschreitungen und Vorfälle (mit späteren Konsequenzen für den Verein) vor allem der jüngeren Generationen traten immer öfter auf. So stürmte während des UEFA-Cup Spiels Hajduk Split - Tottenham Hotspur ein Mitglied der Torcida den Rasen und opferte im Mittelkreis einen Hahn. Dieser ähnelt dem Vereinssymbol des englischen Traditionsklubs. Daraufhin bestrafte die UEFA Hajduk Split mit einer Platzsperre für ein internationales Spiel. Für die Torcida von großer Bedeutung waren die Ausschreitungen 1985 im Heimspiel gegen den FC Metz, als die Polizei ohne triftigen Grund die Nordkurve betrat und auf brutale Art und Weise auf die Zuschauer einschlug. Von diesem Ereignis an war die Torcida etwas Besonderes im ehemaligen Jugoslawien. Die Torcida wurde zum Statussymbol der damaligen Generationen. Die Torcida spielte sogar eine größere Rolle als der Verein Hajduk Split selbst. In diesem Jahr folgten die Tragödien in Brüssel, Bradford und Birmingham und damit auch das Interesse der Presse an der aufkommenden Fankultur in Europa.

Während es in den 70er Jahren noch verhöhnt war Drogen zu konsumieren, wandelte sich das Bild in der Stadt Split. In der Szene fing es zuerst mit dem Schnüffeln von Klebstoffen an. Dieser Trend hielt allerdings nur wenige Monate an. Dann kamen Tabletten und Gras ins Spiel. Das Gras spielte eine besondere Rolle in der Torcida. Sie gab einem Auftrieb und hebte die Stimmung in den eigenen Reihen. Unter dem Einfluß dieser Drogen ging es dann zum Stadion. Aufgeputscht von den Drogen übertrug sich die Stimmung über das ganze Stadion. Man fühlte sich stärker und niemand konnte einem etwas anhaben. Man war zu allem bereit. In der Saison 1983 führte die Gruppe Haschisch ein. Wer die Drogen besorgen konnte, kam ohne große Probleme in den erlauchten Kreis. Das muss man sich einmal vorstellen. Die ganze Stadt, ja sogar darüber hinaus, hatte sein Idole in den Reihen der Torcida. Jeder wollte dazu gehören. Diese Anführer hatten sich durch die Ausschreitungen und Schlägereien mit den rivalisierenden Fans und mit der Polizei einen Namen gemacht. Die Polizei hatte die Torcida in den 80ern aus ihrer Stammkneipe "Dubrovnik" vertrieben. So mussten die Mitglieder die Kneipe wechseln und trafen sich ein paar Meter weiter bei "Slavice". Abends trafen sich dort regelmäßig 30-40 Mitglieder. Dort betrank man sich, nahm Drogen und es kam auch des öfteren zu Schlägereien. Kaum jemand hat seine Getränke bezahlt. Im Gegenteil - das Inventar der Kneipe musste manchmal daran glauben. Am nächsten Morgen stand dann die Polizei vor der Haustür.

Mitte der 80er folgte ein wichtiger Prozess innerhalb der Fanszene. Zahlreiche Anhänger der anderen großen Vereine gründeten ihre eigene Fanorganisationen. Die Rivalität dieser einzelnen Fangruppen wurde um ein Vielfaches intensiviert und bestimmte das Bild im Stadion und das Verhalten vor und nach dem Spiel. Der Verlauf der Saison war genauso von Bedeutung wie die Szene außerhalb des Fussballspiels. Die Mitglieder dieser organisierten Gruppen nutzten alle möglichen Hilfsmittel um den "Feinden" zu beweisen, dass ihre Gruppierung die Beste, die Stärkste und die Verrückteste im Lande ist. Eine besondere Aufmerksamkeit schenkte man dem Derby, da es eine Schande war von den gegnerischen Seite bei einem Heimspiel eine Niederlage einstecken zu müssen. In Split galt es vor allem darum den serbischen Fans von Roter Stern und Partizan Belgrad zu zeigen, wer Herr im Hause ist. Gruppen von 15-20 Mann patroullierten gleich früh morgens durch die Innenstadt von Split. Nicht gerade selten verlangten sie von Verdächtigen den Personalausweis, um den Namen und die Anschrift herauszufinden. Die Gegner gingen in zivil durch die Stadt und versteckten ihre Klub-Utensilien.
Fans aus Belgrad konnte man in Split nie sehen. Die Anhänger der beiden serbischen Vereine aus Belgrad kamen meistens aus der Ecke Knin und aus der Region Bosnien. Die Torcida erkannte diese Fans meistens schon an der "ärmlichen" Kleidung. Diese Anhänger hätte man aus dem Flugzeug erkennen können. Von diesen Verdächtigen wurde der Personalausweis verlangt, oft auch einkassiert um sie dann zu vermöbeln.

Die Auswärtsfahrten wurden eher dazu genutzt, um den eigenen Ruf zu wahren bzw. zu beweisen. Die Auswärtsfahrten der Torcida nach Belgrad kamen da immer wie gerufen. In den 80ern fanden stets einige Hunderte Torcida-Mitglieder den Weg nach Belgrad. In Split sortierte man am Bahnhof die Leute aus, die nicht zum Spiel fahren durften. Älteren Menschen und Kindern wurde es nicht gestattet in den Zug einzusteigen. Sobald die Gruppe im Belgrader Bahnhof angekommen war, fingen auch schon gleich die Ausschreitungen an. Danach ging es weiter. Die Torcida spazierte durch die Straßen und es kam immer wieder zu einzelnen Kämpfen. Bei einem Auswärtsspiel trafen ca. 200 Torcida-Anhänger auf deutlich über 1.000 Roter Stern Fans. Die Torcida zündete 2 Raketen auf die gegenüberstehende Menschenmasse, die sich dann ziemlich schnell auflöste. Im Anschluss folgte ein Regen von Bier- und Weinflaschen auf den zahlenmäßig überlegenen Gegner. Die Innenstadt Belgrads war für einen Augenblick völlig vernebelt. In dieser Saison ist kein Fan von Roter Stern zum Rückspiel nach Split angereist. Bei allen Aktivitäten der verfeindeten Gruppen, sei es die Unterstützung der eigenen Mannschaft oder auch die gewalttätigen Ausschreitungen, ging es stets darum das Gesicht nicht zu verlieren. Bei jedem Spiel mußte man sich neu beweisen, den Gegner besiegen und die Übermacht auch der Öffentlichkeit zu zeigen. In der Fanszene schätzte man besonders die außerordentlich gewalttätigen Ausschreitungen, die auch für die Presse ein gefundenes Fressen waren.

Die wohl größten Ausschreitungen der damaligen Zeit fanden beim Auswärtsspiel in Rijeka im Dezember 1988 statt. Während dieses Spiels warfen Anhänger der Armada einige Bengalische Feuer auf den Gästeblock. Die Torcida war mit rund 2.000 Mitgliedern angereist. Die Reaktion auf diesen Angriff fiel verheerend aus. Hunderte von der Torcida konnten unter Einfluss von Alkohol und Drogen den Zaun kippen und eine Massenschlägerei nahm im Block der Armada ihren Lauf. Die Polizei war vollkommen überrascht worden und total überfordert. Mehrere Polizisten mussten damals ins Krankenhaus eingeliefert werden. Besonders zu erwähnen ist die Tatsache, dass sogar ein Polzeihund behandelt werden musste, weil er von den Fans gebissen wurde. Den Raketenangriffen fiel ein Reporter und ein unschuldiger Zuschauer im West-Block des Stadions zum Opfer, die ebenfalls im Krankenhaus ärztlich versorgt werden mussten. Das Spiel konnte zwar fortgesetzt werden, allerdings waren die Voraussetzungen für ein normales Spiel nicht mehr gegeben. Nach der Begegnung kam es in der Stadt Rijeka zu weiteren Eskapaden. Die Torcida demolierte Autos, zerstörte Glasscheiben von Geschäften und Häusern. Die Polizei konnte sich jedoch im Verlauf des Tages konsolidieren und führte dem Haftrichter über 100 Anhänger der Torcida vor.

Das bis dato brasilianische Vorbild wandelte sich nun mehr zur englischen Fanszene. Die nordeuropäische Fankultur prägte von nun an das Bild im ehemaligen Jugoslawien. Daran konnte auch die Tragödie im Heysel-Stadion zu Brüssel am 29.05.1985 nichts ändern. Im Finale der Landesmeister zwischen Juventus Turin und dem FC Liverpool starben damals 39 italienische Fans, als englische Hooligans mit Ausschreitungen Panik im italienischen Block anrichteten. Paradoxer Weise nahm genau dieses Ereignis großen Einfluss auf die eigene Fanszene. In den Stadien sind von da an vermehrt englische Fahnen aufgetaucht und die Fangruppen trugen nicht nur die Utensilien des eigenen Vereins. Oft prägten vereinzelt englische Schals das Bild im jeweiligen Fanblock. Ein Teil der Torcida nannte sich nach dem englischen Vorbild "WhiteBoys" (Der Name wurde nach der jeweiligen Vereinsfarbe gewählt.). Aufgrund dieser Vorkommnisse geriet das Anfeuern der eigenen Mannschaft ab Mitte der 80er immer mehr in den Hintergrund. Die pure Gewalt prägte den Fussball in diesem Land. Die Anzahl der gewaltbereiten Fans stieg um ein Vielfaches. Ein Beispiel dafür ist das Spiel zwischen Hajduk Split und Olympique Marseille (Pokal der Pokalsieger), dass am 05.11.1987 stattfand. Das Rückspiel in Split wurde in der ersten Halbzeit vorzeitig abgebrochen, da die Torcida eine Tränengasbombe auf das Spielfeld geworfen hatte. Panik machte sich auf den Rängen breit und zum Glück war das Stadion nicht ausverkauft. Das Spiel wurde mit 0:3 für Olympique Marseille gewertet. Aufgrund dieser Ausschreitungen erhielt Hajduk Split eine große Geldstrafe sowie eine internationale Sperre für 2 Jahre und durfte erst 1991 erneut im europäischen Wettbewerb teilnehmen.

Zum bereits seit Jahren bestehenden Hass zwischen den einzelnen Fangruppen gesellte sich in den 80ern erneut die sozial-politische Unzufriedenheit dazu. Die Arbeitslosigkeit und die fehlende Perspektive weckten Erinnerungen an den "kroatischen Frühling" Anfang der 70er Jahre. Die Ausbeutung der wirtschaftlich stärkeren Teilrepubliken Slowenien und Kroatien führte dazu, dass auch der Hass zwischen den einzelnen Volksgruppen (Nationen) zum Vorschein kam. Die von der Politik beeinflussten Medien nahmen die Konflikte zum Anlass, das "unbrüderliche" und "unsoziale" Verhalten der Torcida scharf zu kritisieren und durchzugreifen. Auf die im Land vorhandenen wirtschaftlichen und sozialen Probleme wurde nicht hingewiesen. Ein Beispiel dafür ist die Auseinandersetzung der Torcida mit einigen Rekruten der JNA (jugosl. Volksarmee) nach dem Heimspiel gegen Roter Stern Belgrad im Jahre 1985. Hajduk hatte an diesem Abend das Spiel verloren und eine 30-Mann-starke Torcida-Anhängerschaft richtete im Stadtteil "Varos" ein Chaos an. Jedes Auto mit fremden Kennzeichen wurde mit Steinen beworfen. An der Promenade im Stadtzentrum sah man bereits eine große Anzahl von weiteren Mitgliedern, die sich laut gröhlend direkt am Strand gesammelt hatten. Man wußte sofort was los war. Die Torcida war mit Sicherheit auf eine Gruppe von Roter Stern-Fans gestoßen. Vier Personen schwammen bereits im Meer und wurden von der Torcida ebenfalls mit Steinen beworfen. Immer wieder versprach man den Serben, diese in Ruhe zu lassen und reichte ihnen die Hand. Eine Sekunde später erhielten sie die nächsten Schläge und wurden erneut ins Meer befördert. Das ging eine ganze Weile so, bis Passanten die Polizei riefen. Später erfuhr man auf dem Polzeirevier, dass die vier Jungs Soldaten der JNA (jugosl. Volksarmee) waren. Aus einem anderen Stadtteil wurde ebenso berichtet, dass man auf eine Gruppe Belgrader-Fans gestoßen war und ihnen eine Lektion erteilt hatte. Fünf an dieser Aktion beteiligten Personen wurden noch am selben Tag bzw. einen Tag später von der Polizei heimgesucht und zu 2 Jahren Haft verurteilt. Als Begründung nannte das Gericht den Angriff auf die Soldaten, die den Staat repräsentieren und somit auch ein Angriff auf den Staat selbst vorliegen würde.

Der Beweggrund dieser Ausschreitungen war in den vergangenen Jahren stets die Rivalität unter den verschiedenen Gruppen, nicht aber die nationale Ebene. Die kam erst Mitte der 80er dazu. Gerade vor einer Woche war es in Belgrad erneut zu großen Ausschreitungen gekommen. Für die Medien war die "Sache" gegessen und die Schuldigen "gerecht" bestraft. Die Torcida-Anhänger wußten gar nicht, dass sie es mit Soldaten der JNA zu tun hatten, da diese in zivil unterwegs waren. Mitte der 80er taten sich die Fangruppen auf nationaler Ebene zusammen um gemeinsam gegen den "Gegner" vorzugehen. Als Beispiel wäre da die Fanfreundschaft der Dinamo-Fans, der BadBlueBoys, und der Torcida zu nennen, die sich gegen die Anhängerschaft von Roter Stern (Delije) und Partizan (Grobari) Belgrad formierten. So besuchte die Torcida u. a. auch die Spiele von Dinamo Zagreb, besonders dann wenn die Belgrader Klubs zu Gast waren. In diesen Jahren versuchte das Regime mit Hilfe der Polizei die Gewalt gar nicht erst aufkommen zu lassen, weil die Ausschreitungen die nationale Sicherheit und die Einheit des Vielvölkerstaates bedrohten. Für den Staat bzw. für die Polizei stellte die Torcida eine terroristische Organisation dar. Bereits früh am Morgen des Spieltags stattete die Polizei bei den ihnen bekannten Torcida-Anhängern einen Besuch ab, um diese kurzfristig in Gewahrsam zu nehmen. Dadurch wollte man verhindern, dass die Torcida ihr Unwesen an den Spieltagen mit Belgrader Beteiligung treibt. Der Staat griff nun besser durch. Die Polizei wurde für diese gefährlich einzustufenden Begegnungen mobilisiert und geschult. Sie fingen die Gästefans in allen Städten bereits an den Bahnhöfen und Busstationen ab und isolierten diese so gut wie möglich von den einheimischen Fans. Provokationen und vor allem die Eskalierung der Gewalt wurde somit erfolgreich verhindert. Durch das Eingreifen der Polizei gewinnt nun der verbale Austausch von Beleidigungen und Provokationen, vor allem politischer und nationaler Natur, im Stadion wieder mehr an Bedeutung.

Die Frontverläufe symbolischer wie tatsächtlicher Kriege durchkreuzten Hajduks Geschichte traditionell mehr als jeden anderen Verein in dieser Region. In diesem Renommier-Klub zeigte sich meist sehr früh, wie sich an Dalmatiens Küste die Winde drehten. Lange vor der offiziellen Proklamation der Unabhängigkeit Kroatiens hatte die Torcida im Oktober 1989 eindrucksvoll demonstriert, was die Menschen in Kroatien noch von der "jugoslawischen Idee" hielten. Beim letzten Heimspiel dieser Saison wurden im Poljud-Stadion Nationalflaggen Jugoslawiens verbrannt und die Fans von Partizan Belgrad verprügelt. Das Spiel mußte beim Stand von 0:2 abgebrochen werden.


1990 - 2003

In der letzten Saison 1990/1991, also kurz vor der offiziellen Proklamation der Unabhängigkeit Kroatiens, gewann Hajduk Split in Belgrad unter Begleitung von hunderten Mitgliedern der Torcida das letzte jugoslawische Pokalfinale gegen den damals amtierenden Champions-League-Sieger Roter Stern Belgrad. Hajduk gewann durch ein Tor von Alen Boksic mit 0:1 und ein historischer Sieg war perfekt. Die Torcida trat im Stadion mit dem ursprünglichen und traditionellen Vereinswappen Hajduks, dem rot-weißen Karomuster Kroatiens, auf. Die Rückgabe der Trophäe, eigentlich Eigentum des jugoslawischen Fussballverbandes, ist bis heute erfolgreich verweigert worden. Der Pokal steht als Denkmal eines letzten Triumphs des kroatischen Fussballs über die aus Belgrad im Regal des Klubhauses.


1991 fanden die ersten Agressionen und Angriffe auf Kroatien seitens der serbischen Armee statt. In diesen Krieg zogen viele Mitglieder der Torcida freiwillig, aber auch Mitglieder anderer kroatischer Vereine gingen den gleichen Weg. Zu Ehren aller gefallenen Hajduk-Fans, die ihr Leben für die Freiheit und Unabhängigkeit Kroatiens geopfert hatten, steht ein Denkmal im Poljud-Stadion unterhalb des Fanblocks - Sjever - (dt. Nordkurve) Eingang "M". Die nächsten Jahre sollten die Erfolgreichsten der Vereinsgeschichte werden. Die erste historische kroatische Meisterschaft ging nach Split. Die Torcida hatte auch in den folgenden Spielzeiten Grund zum Feiern. In der Saison 1992/1993 wurde Hajduk Split kroatischer Pokalsieger und 1993/1994 erneut Landesmeister. Als Vertreter des Landesmeisters bzw. Pokalsiegers gewann Hajduk Split auch noch den Supercup 1992, 1993 und 1994. In der Saison 1994/1995 schaffte Hajduk das Double. Sie gewannen die Meisterschaft und den Pokal und somit auch automatisch den Supercup 1995 (Supercup-Gewinner 1992 - 1995). Diese Spielzeit ging als die erfolgreichste Saison des Vereins in die Annalen ein. Der Verein gewann schließlich 1995 alle nationalen Titel, die es zu gewinnen gab, während man in der neu formierten Champions League bis zum ¼Finale vordringen konnte.


Bis zum Beginn der Saison 2000/2001, nach 5 erfolglosen Jahren, erwachten innerhalb der Torcida erneut die Agressionen, die diese Fan-Gruppe zur gefürchtesten Anhängerschaft im ehemaligen Jugoslawien gemachte hatte. Gestern noch kämpften viele Fans gegen das Diktat der Politik aus Belgrad. In diesen Jahren spürten die Fans wieder Druck, diesmal aus Zagreb. Im Verhältnis zur kroatischen Hauptstadt hatte die damals aufsässige Provinz im Süden des Landes eine neue Front gezogen. Diesmal jedoch gemeinsam mit den alten Fans von Dinamo Zagreb. Seit der damalige (heute verstorbene) Staatspräsident Franjo Tudman die Umbenennung des Zagreber Klubs in "HASK Gradasnki" und später "Croatia Zagreb" verfügte und deutlich betonte, der Verein müsse als Aushängeschild Kroatiens immer an der Spitze gehalten werden, hatte die neue politische Klasse bei den Fussballfans im Land Kredit verspielt. In Split registrierten die Menschen verärgert, wie die alten Tricks des Protektionismus plötzlich unverändert wiederkehrten. In der Champions League Saison 1995 hätte der Verein in 15 Tagen 5 Spiele absolvieren müssen und von alleine hätten die Herren aus Zagreb die Umstellung der Pläne sicher nicht genehmigt. So ist es u. a. auch nicht verwunderlich, dass Croatia Zagreb (heute Dinamo Zagreb) zwischen 1996-2000 die kroatische Meisterschaft gewinnen konnte. In der Saison 1998/99 wurde die Meisterschaft an den Serienmeister "verkauft". Durch seltsame Schiedsrichterentscheidungen konnte der sog. "Staatsklub" am letzten Spieltag die Meisterschaft sichern und den bisherige Tabellenführer aus Rijeka hinter sich lassen. Beweise für die Schiebungen konnten nie gefunden werden. Auch in den nächsten Jahren wurden dem kroatischen Fussballverband ähnliche Vorwürfe gemacht.


Die Torcida hatte in diesen Jahren ihre erste Krise zu überwinden. In den anderen Stadien war ein ähnliches Bild zu sehen. Die Zuschauer blieben aus. Ende der 90er und in der Saison 2000/2001 folgten heftige Ausschreitungen und dass obwohl die Torcida nach der Unabhängigkeit Kroatiens erklärt hatte, dass sie dem Verein künftig nicht mehr schaden will. Die erneute Einmischung der Politik in den Fussballsport wirkte sich allerdings auch auf die Fanszene aus. Die im Krieg noch Seite an Seite kämpfenden Fangruppen Torcida und die BadBlueBoys waren plötzlich erbitterte Feinde. Zu den stärksten Ausschreitungen kam es in der Saison 1999/2000 beim Liga-Spiel Hajduk-Sibenik und im Pokalfinale Hajduk-Dinamo. Allerdings flogen die Fäuste nicht gegen die Gästefans sondern stets mit der Polizei und Spezialeinheiten. Heute boykottiert ein großer Teil der Torcida u. a. den Besuch der Länderspiele. Ein Grund dafür ist z. B. der unbeschreibliche Hass unter den einzelnen Fangruppen (Torcida, BadBlueBoys, Armada). Der kroatische Fussballverband verlegt die Spiele der kroatischen Nationalmannschaft in diverse Städte des Landes; nur nicht nach Split. Als Begründung führt die Verbandsspitze auf, dass in Split noch kein Spiel gewonnen werden konnte. Inzwischen hat sich die Torcida neu formiert. Eine neue Generation pflegt die Tradition der ältesten europäischen Fanorganisation und die Gäste werden immer noch nicht verschont ...